Ein weiteres wichtiges Datum im Jägercorps ist der 7. März 1909. Auf der Jägerversammlung beschließt das Jägercorps die Anschaffung von grünen Uniformen. 5 Bromer Schneider werden durch die Bekleidungskommission aufgesucht, 27 Röcke anzufertigen. Der Preis pro Rock von 11 Mark wird akzeptiert. Der Stoff wird vom Kaufmann Stampehl beschafft und den Schneidern angeliefert. Damit ist für die Jäger der grüne Rock geboren, der alte blaue hat ausgedient. Im Jahre 1909 erringt der Landwirt Friedrich Matthies die Königswürde, 1911 gelingt dies dem Bäckermeister Eduard Warnecke und 1912 dem Schlossermeister Gustav Junge.
Am 08.u.9. Juni 1913 feiert das Jägercorps den 100 Geburtstag des Schützenvereins. Das Jägercorps stellt im Jubiläumsjahr mit dem Zimmermeister Heinrich Schröder den König. Ein besonderes Ereignis für das Jägercorps ist der 19. Juli 1914. Nach 69 Jahren Jägercorps wird endlich der Major der Jäger in den Vorstand des Schützenvereins aufgenommen. Leider wird 1914 vorerst auch in Folge des 1. Weltkrieges das letzte Schützenfest mit dem Frisörmeister und Jägerkönig Martin Kohrs in Brome gefeiert. Die letzte Eintragung in das Kassenbuch macht der Kassenführer Carl Tietz am 26.11.1914. Er löst die gesamte Jägerkasse auf und kauft für den gesamten Betrag Liebesgaben für die kämpfenden Kameraden an der Font. Feldpostbriefe beweisen, dass durch diese Pakete das Band der Kameradschaft zwischen Front und Heimat stets aufrecht erhalten bleibt. Das Jägercorps übersteht auch diese schwere entbehrungs-reiche Zeit und startet 1920 in einen Neuanfang. 1922 werden der Schumachermeister Willy Mosel, 1924 der Viehhändler und Adjutant des Majors Willi Haase, 1925 der Schmiedemeister Otto Dethert, 1926 der Malermeister Martin Rohrmann und 1927 der Dachdeckermeister Willi Woltersdorff auch wieder Jägerkameraden Schützenkönig in Brome. 1927 übernimmt Willy Mosel das Jägercorps und führt es als Major bis 1938. 1930 hat das Jägercorps 43 Mitglieder und mit dem Gastwirt Karl Behn auch einen sehr populären König. Auch im Jahre 1931 ist es dem Jägercorps vergönnt mit dem späteren Major (1938) und General (1949) Otto Garbe den König zu stellen. Das Jahr 1933 brachte nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten noch keine Änderungen im Ablauf des Schützenfestes. Jedoch hatten die politischen Unruhen in den Jahren zuvor tiefe Risse in manche Freundschaften gerissen und die Kameradschaft war nicht mehr die gleiche. 1938 wird mit Otto Garbe wieder ein neuer Major gewählt, der diese Aufgabe durch den 2. Weltkrieg bis zum Neubeginn 1949 ausfüllt. Weitere Jägerkönige sind 1932 der Ofensetzer Otto Luther, 1933 der Jägerkamerad Hermann Schröder, 1934 der Stellmacher-meister Josef Mildner und 1935 als letzter Vorkriegskönig der Jäger Otto Neumann.