Das Jahr 1888 geht nicht nur politisch als das Drei-Kaiser-Jahr in die Geschichte ein. 1888 war auch ein historisches und wichtiges Jahr für das Jägercorps. Das Corps erhält eine eigene Fahne. Bereits im Jahre 1891 wurde eine 2. Fahne geweiht. Leider ist nicht bekannt, aus welchen Motiven heraus der nach Australien ausgewanderte Bromer Bürger Friedrich Schulze dem Schützenverein eine Fahne stiftete. Auch können nur Vermutungen darüber angestellt werden, warum die neue Fahne, obwohl dem Schützenverein gewidmet, stets dem Jägercorps anvertraut war zumal das Jägercorps 3 Jahre vorher eine eigene neue Fahne geweiht hatte. Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass entweder die Fahne dem damals einzigen uniformierten Corps übergeben wurde oder aber verwandtschaftliche Bande zwischen dem Stifter und dem Schützendenkönig 1892, der ebenfalls Friedrich Schulze hieß und dem Jägercorps angehörte, bestanden haben. Schon ein Jahr vorher 1891 errang ein Jäger, nämlich der Viehhändler Willy Haase, die Königswürde für das Jägercorps. Auch im Jahre 1897 stellte das Jägercorps mit dem Gastwirt August Schulze wieder den Schützenkönig. Weiter errangen Jäger-kameraden die Königswürde 1902 mit dem Lohgerber Wilhelm Goedecke, 1903 mit dem Landwirt Heinrich Schulze und 1905 mit dem Bäckermeister Eduard Warnecke.
Ein besonderes Jahr für das Jägercorps war das Jahr 1908. In diesem Jahr erfreute sich das Corps einer äußerst großen Beliebtheit und eines großen Zuspruchs. 20 Bromer Bürger treten dem Corps bei. Es ist anzunehmen, dass auf Grund größerer Aktivitäten ein außergewöhnlicher Aufschwung zu verzeichnen war und eine etwa 10 Jahre lange andauernde Stagnation endete. Es kann als sicher angenommen werden, dass diese Initiativen vom derzeitigen Major der Jäger Fritz Pieper, der diesen Posten bis 1918 inne hat, und seines gleichnamigen Hauptmannes ausgingen. In diesem Jahr errang der Brunnenbauer Friedrich Pieper die Königswürde.