Jägercorps Brome von 1845
Start der Reihe „Geschichten aus dem Jägercorps“ mit einigen Vorabveröffentlichungen aus der bald erscheinenden Chronik. Der nationale Zeitgeist um 1845 Schützenvereine in Deutschland waren von ihrem Selbstzweck her stets Horte des Patriotismus und des Nationalbewusstseins. Doch lebten sie mehr im traditionellen, ja beinahe nostalgischen Denken als das sie umstürzlerische Ideen vertraten. Das änderte sich, als die Studentenbewegungen sich kritisch mit der biedermeierlichen Gesellschaftsform auseinander zusetzen begannen. Das Jahr 1845 fiel also in die Zeit des zu Ende gehenden Biedermeiers.
Die Zeit zwischen 1815 und 1848 wird von Historikern der Name „Zeit des Realismus“ gegeben. Spöttischer Weise nennt man sie aber auch Biedermeierzeit. Die Zeit des Biedermeiers war ja keine Stilepoche, sondern mehr die Zeit einer bestimmten Lebensphilosophie. Schon das Wort Biedermeier ist der Zusammenschluss der Bezeichnungen zweier Karikatur Figuren der damaligen Zeit, nämlich des Biedermannes und des Bummelmeiers. Die Biedermeierzeit stand also nicht nur für Schutenhut und bunte Blumensträußchen, sondern auch für den Niedergang des deutschen Patriotismus und einem enormen Schwund des deutschen Nationalbewusstseins. Mit der Revolution von 1848 fand diese Zeitepochedann ja auch ihr unrühmliches Ende. Aufgrund dieser gesellschaftlichen Veränderungen zeigten sich nun auch in den Schützenvereinen mehr und mehr nationale Tendenzen. Aus diesenMotiven heraus entstanden in den vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts neben anderen patriotischen Gruppierungen auch neue Schützenvereine, die sich dieser Idee verschrieben. Vielleicht war dies auch der Gründungszweck des Jägercorps im Jahre 1845. Die Deutsche Bundesversammlung versuchte den nationalen Zeitgeistdurch scharfe Gesetze zu unterdrücken, konnte aber letztlich die Revolution von 1848 damit nicht verhindern.
Die älteste Aufnahme des Jägercorps anno 1897
Obere Reihe von links: Unbekannt, Hermann Buchmüller, August Mosel, Schulze -Dömland, Klempner Pieper, Unbekannt, Unbekannt, Wittje Schröder, Mützenmacher Lemke
Mittlere Reihe: Franke, Färber Göke, Wilhelm Wolterstorff, A. Gose, Tischlermeister Ahlmann, Queckenstedt, Schlachter W. Meyer, Albert Franke, Walter Klauditz, Oswald Klauditz, Tischlermeister Bratze, Totengräber Jakob Pieper, Friseur Rohrmann
Sitzende Reihe: Aland-Schulz, Ofensetzer Hermann Krause, General Heinrich Klauditz, Schützenkönig Friedrich Lenz, Malermeister Dehn, Tischlermeister Heinrich Haase, Adolf Remmler, Posthalter Bauke
Kniend–liegend: Treppen-Schulz, Tambour Ferdinand Busse, Schlossermeister Gustav Junge
Auf der Bildersuche nach der Historie Die Arbeiten im Jäger-Vorstand rund um unsere im vergangenen Jahr ausgefallene Jubiläums-Veranstaltung laufen im Hintergrund weiter. Dabei kam die Anregung auf, auch eine Collage mitalten, ja vielleicht sogar historischen Fotos zu erstellen.
Die Chronik, die unser ehemaliger Oberst Bodo Volk vollendet hat, beinhaltet ja auch einige Fotos zuverschiedenen Anlässen, aber viele Bilder aus den Mannschaften sind noch an keiner Stelle irgendwo gesammelt worden. Dies wollen wir nun einfach mal in Angriff nehmen und hoffen, dass sich eine Vielzahl von Jägerkameraden bei den verschiedenen Vorstandmitgliedern meldet und das ein oder andere bildhafte Schätzchen hervorzaubern kann. Der gesamte Vorstand ist schon jetzt gespannt, was uns mit dieser kleinen Aktion erwartet. Wer daneben noch weitere Anregungen für uns hat, der sollte sich wahrlich nicht zurückhalten, sondern seine Ideen an uns weitergeben.